Dienstag, 27. April 2010

Die Schreinerkurse haben angefangen


Der Hauptgrund, weshalb ich überhaupt in Panama bin, ist mein Freiwilligendienst über den 3. Welt Kreis Panama e.V.. Meine Aufgabe ist es, junge Panamenos zwischen 20 und 30 Jahren in einer Schreinerei auszubilden. Natürlich ist es angenehmer Fotos von Stränden zu sehen, aber innerhalb der Woche bin ich ziemlich eingespannt in meinem Projekt und daher folgt jetzt ein Artikel über meine Arbeit mit Fotos von den armen Schülern, die seit 2 Wochen an den großen Maschinen gequäult werden:-).
In meinen ersten 2 Wochen habe ich mich um die Recherche und den Einkauf von Maschinen und Werkzeugen für die Schreinerei gekümmert. Die Aufgabe war super - ich konnte schön Werkzeugshopping betreiben. Die ganzen kleinen Werkzeuge wie Hammer, Stechbeitel oder Handsägen habe ich im Baumarkt gekauft. Die Baumärkte sind besser sortiert und auch tw. grösser als in Deutschland. Maschinenhändler gibt es jede Menge und ich musste eine relativ umfangreiche Recherche betreiben, bis ich den richtigen gefunden habe.
(Panama ist mittlerweile ein stark entwickeltes Land und der Lebensstandard in den Städten ist vergleichbar mit Europa.)
Nachdem alle Maschinen und Werkzeuge gekauft wurden habe ich mich um die Einrichtung gekümmert. Dazu habe ich ein kleines Konzept entwickelt, was beschreibt, welcher Platz für welche Maschine sinnvoll ist, wo das Holz gelagert wird, sowie wie der Werkzeug- und Arbeitsraum eingerichtet werden.
In den ersten Wochen hat sich das Ausbildungsministerium in das Projekt mit eingeklinkt. Eigentlich wollte C.E.P.A.S.(meine Karitasorganisation in Panama) mit dem Ministerium zusammenarbeiten, damit das Projekt staatlich anerkannt wird. Jedoch sind die Offiziellen in Panama super Lahm und bekommen so gut wie nichts auf die Reihe. Alle Versprechungen oder Absprachen werden nicht gehalten und daher habe ich beschlossen, unabhängig zu arbeiten und das Ministerium aus dem Projekt zu kicken - jedenfalls für die ersten 3 Monate. Die Chefs von Cepas fanden diese Idee toll und nach einer weiteren Woche Organisation (Ausbildungskonzept für die Schüler, Zusammenrufen der Schüler, Organisation der Verpflegung, Arbeitszeiten, Lehrinhalte, Holzeinkauf...) konnten wir endlich mit den Kursen in der Schreinerei anfangen. In der ersten Woche habe ich mit Amando - ein Mitarbeiter von Cepas den Kurs zusammen geführt und wir hatten jede Menge Erfahrungen gesammelt. Die Schüler waren sehr zufrieden nach der ersten Woche und konnten ebenfalls erste Erfahrungen an den Maschinen machen. Den zweiten Kurs in der zweiten Woche habe ich größtenteils alleine geführt und war sehr überrascht, wie gut es funktioniert hat, da ich Anfangs bedenken hatte, dass meine Spanischkenntnisse nicht ausreichend sind.
Die Kurse gehen jetzt erst einmal 3 Monate und die Schüler sollen in dieser Zeit eine umfassende Schreinerbasis erhalten. Dazu kommen natürlich auch Klausuren und Tests und jeder Schüler erhält am Ende ein Zertifikat. Leider wird in Sachen Ausbildung von staatlicher Seite so gut wie nichts unternommen oder investiert und daher haben die Schüler eine hohe Motivation etwas zu lernen und wissen diese Ausbildung auch zu schätzen.

Der Fotolink

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